Gerhard Tersteegen

Der Namensgeber unserer gemeinnützigen Einrichtung (ursprünglich Gerrit ter Steegen) lebte und wirkte von 1697 bis 1769 in unserer Region. Er war Mystiker, Dichter und Seelsorger und beeinflusste maßgeblich die protestantische Erweckungsbewegung.

Als Autor bedeutender Kirchenlieder ist sein Werk noch heute lebendig. Bekannt ist unter anderem sein Text „Ich bete an die Macht der Liebe“, das der ukrainische Komponist Dmitri Stepanowitsch Bortnjanski vertont hat und das heute untrennbarer Bestandteil des Großen Zapfenstreiches der Bundeswehr ist.

Da er aus einer armen Familie stammte, konnte er in seinen jungen Jahren nicht studieren und machte zunächst eine kaufmännische Lehre in der Region. Als Autodidakt eignete er sich jedoch umfangreiches Wissen an und verfügte über eine beeindruckende geistesgeschichtliche Bildung. Sein Brot erwarb er einige Jahre als Bandweber in Heimarbeit und lebte kärglich und zurückgezogen. In seinen späteren Lebensjahren zog er als Wanderprediger durch die Lande, um die protestantische Lehre zu verbreiten.

In Mülheim an der Ruhr steht in der Teinerstraße 1 das Tersteegen-Haus, in dem er bis zuletzt gewohnt hat. Heute ist dort das Mülheimer Heimatmuseum angesiedelt.

Lesen Sie hier: Wie kam Gerhard Tersteegen zum GTi?

Lesen Sie hier: Ein paar persönliche Worte an und mit Gerhard Tersteegen

Gott (…) kommt als Kind zu uns, damit wir Liebe zu ihm fassen.

Ohne Sterben kommt man nicht zum Leben
Und ohne Leiden nicht zum Tod:
Willst du dem Leiden widerstreben,
So machst du dir nur größ’re Not.

Eine kleine Treue bringt oft eine große Kraft.

Was lieben wir? Was hat bei uns die Oberhand? Woran denken wir des Morgens am ersten? Und woran den Tag am meisten? Denn daran kann man schon etwas prüfen, wo unser Schatz ist.

Durch die Liebe werden die bittersten Leiden süß, die wunderlichsten Begebenheiten gut, die kleinsten Werke groß und göttlich.

Erkenne dich selbst
Wie kann ein Mensch noch über andre klagen?
Mir fehlt Geduld, daß ich mich selbst kann tragen;
Wer tief sich kennt und sich nur fühlet recht,
Will gerne sein der größten Sünder Knecht.

Reich ist, wer viel hat,
reicher ist, wer wenig braucht,
am reichsten ist, wer viel gibt.